iQone wurde von 2013 Laurent Massuyeau gegründet und ist seither ununterbrochen gewachsen.

Was bedeutet iQone?

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Laurent Massuyeau: Eine Ikone im übertragenen Sinne ist eine Person oder etwas, die eine Referenz oder einen Trend repräsentiert. Der Begriff "ikonisch" wird in der Luxuswelt oft als Qualitätsgarantie und zur Abgrenzung von anderen verwendet. Wir unterscheiden uns durch unsere Werte, unsere Kultur und unsere Bemühungen um hervorragende Leistungen. Das grosse Q symbolisiert die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen. Wenn wir den Namen aufschlüsseln würden, dann steht "iQ" für Intelligence Quotient auf Englisch, denn die Pharmaindustrie ist für mich eine Wissensindustrie. Der zweite Teil des Namens "one" bezieht sich auf die Tatsache, dass wir zu den Top 3 gehören und die Nummer 1 auf dem Markt für Biosimilars und auf den Märkten für unsere Referenzprodukte werden wollen.

 
Warum haben Sie sich für den Biosimilars-Markt entschieden?

L.M.: Ich suchte nach einem Marktsegment, in dem ich konkurrenzfähig sein konnte und wo die Investitionen für ein Familienunternehmen tragbar waren. Biosimilars sind Nachfolgeprodukte von biopharmazeutischen Originalmedikamenten, deren Patent ausgelaufen ist. Dies ist ein vielversprechender und wichtiger Sektor für die Gesundheitswirtschaft. Gemäss dem Swiss Biosimilars Barometer, könnten bis 2022 rund 100 Millionen Franken pro Jahr eingespart werden, wenn Biosimilars systematisch eingesetzt würden.
Ausserdem werden in den nächsten zehn bis zwölf Jahren viele Biologika auslaufen und die Bevölkerung wird altern. Der Markt wird bis 2040 um etwa 30 % pro Jahr wachsen.

 

Sie haben eine 20-jährige Karriere in Führungspositionen bei grossen Unternehmen wie Eli Lilly, Merck Serono und Novartis hinter sich. Warum haben Sie sich entschieden, Ihr eigenes Unternehmen zu gründen?

L.M.: Die Arbeit für grosse Pharmaunternehmen hat mir die Disziplin und Gründlichkeit des pharmazeutischen Managements und Betriebs beigebracht. Ich hatte die Möglichkeit, auf vier Kontinenten zu arbeiten und in dieser Zeit ein wichtiges Netzwerk in der Biotech-Branche aufzubauen. Der Nachteil war, dass ich jede Woche für zwei bis drei Tage unterwegs war und meine Familie und ich sehr häufig in andere Länder umziehen mussten. Mit drei Kindern im Teenageralter wurde mir klar, dass das familiäre Gleichgewicht ins Wanken geriet und dass wir alle mehr Stabilität brauchten. Das Unternehmertum wurde zu einer naheliegenden Lösung um Stabilität und Unabhängigkeit zu verbinden.

 

Ist Ihre Familie im Unternehmen involviert?

L.M.: Ich habe iQone mit der Unterstützung meiner Frau gegründet, die sich um den administrativen Teil gekümmert hat. In den ersten drei Jahren haben wir zu Hause gearbeitet und auch die geschäftlichen Sitzungen abgehalten. Seit 2016 hat das Unternehmen seinen Sitz in einem Büro in Versoix. Meine Frau arbeitet immer noch an meiner Seite in der Personalabteilung.

Unsere Familie ist im weiteren Sinne der Hauptaktionär von iQone. Meine Kinder im Alter von 23 bis 29 Jahren sind unabhängig und haben ihr eigenes Berufsleben, dennoch bleiben sie dem Unternehmen verbunden und schätzen, was ich aufgebaut habe. Andere Mitglieder meiner Familie, die in der Pharma- und Life Sciences-Industrie tätig sind, sind ebenfalls Aktionäre und investieren in das Unternehmen. Alle Mitglieder des Boards sowie diejenigen die nicht zur Familie gehören sind Fachleute aus der Pharmaindustrie. Es sind keine Investmentfonds beteiligt, was uns eine sehr hohe Stabilität und Solidität der Aktionäre garantiert. Ich kenne sie seit vielen Jahren und vertraue ihnen; die Gesellschaft ist sehr intuitu personae.

 

Wie trägt iQone dazu bei, eine bessere Welt zu schaffen?

L.M.: Die Mission von iQone ist es, innovative therapeutische Fortschritte für die Gesundheitsfachkräfte in der Schweiz bereitzustellen. iQone bringt somit Produkte zweierlei Art in die Schweiz:

  • Mit Biosimilars kann iQone zur Senkung der Gesundheitskosten mitwirken. Die Gesundheitskosten in den westlichen Ländern steigen schneller als das BIP, aufgrund einer alternden Bevölkerung und immer teurer werdenden technologischen Innovationen. Deshalb bringt iQone in der Schweiz Produkte auf den Markt, die für Patienten und Versicherer kostengünstiger und genauso wirksam wie die Originalprodukte sind, und gleichzeitig die Patientensicherheit gewährleisten.

  • Darüber hinaus investiert iQone in Nischenprodukte die nicht in der Schweiz vermarktet werden sowie in innovative Moleküle, die aufgrund der Grösse des Schweizer Marktes schwer zu finden sind. Wir beteiligen uns an der therapeutischen Vielfalt und bringen Lösungen für Patienten, die sonst nur schwer Zugang zu bestimmten Behandlungen hätten.

    Derzeit planen wir für zwei neue Produkte: Veblocema, ein Biobetter (die verbesserte Version eines schon bestehenden Biologikums), und ein innovatives Produkt, Hydroxycarbamid, zur Behandlung einer seltenen Krankeheit.

     . Drei weitere neue Produkte sind ebenfalls in Vorbereitung.
Alle unsere Produkte werden in der Schweiz bei unserem Partner Voigt mit Sitz in Niederbipp gelagert. Ich habe mich für grosse Lagerbestände entschieden, die im Durchschnitt höher sind als in der Pharmaindustrie, um damit die Kontinuität für Patienten zu gewährleisten und schnell auf ihre Anfragen reagieren zu können.

 

Warum haben Sie sich entschieden, das Unternehmen iQone in der Schweiz zu gründen?

L.M.: Meine Frau, meine Kinder und ich haben vier Jahre lang in der Schweiz gelebt und wir haben die Umgebung, den Rhythmus und den Lebensstil genossen.

Als Kind habe ich vier Jahre auf der Insel Réunion verbracht. Die Natur dort war aussergewöhnlich. Obwohl die Schweiz ganz anders ist, habe ich auch hier Berge gefunden! Anstelle des Ozeans habe ich dafür wunderschöne Seen entdeckt. Das sind natürliche Elemente, die mich inspirieren. In den Bergen oder am See nehme ich mir Zeit zum Nachdenken. So kann ich auch besser abschalten.

Ich habe vor kurzem die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen, weil die Schweiz auch ein Land ist, in dem ich mich wohl fühle, was die Werte Qualität und Exzellenz betrifft. In der Schweiz finde ich auch die Werte meiner Herkunft aus der Vendée wieder. Aufgrund der Schweizer Tradition sind die Werte der Loyalität und des Vertrauens sehr präsent und stark. Diese Werte sind sowohl in der Schweiz als auch in der Vendée sehr präsent.

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Wie sieht für Sie ein durchschnittlicher Arbeitstag aus?

L.M.: Die ersten vier Jahre habe ich jeden Tag bis 21 Uhr gearbeitet und auch jedes Wochenende. Heute habe ich ein besseres Gleichgewicht in meinem Leben.

Ich stehe um 6:50 Uhr auf und komme um 8:00 Uhr ins Büro. Ich bearbeite meine E-Mails, kümmere mich um die Geschäftsentwicklung und nehme an Besprechungen teil. Ich nehme mir ein bis zwei Stunden am Tag Zeit, um über Strukturierungsfragen für das Unternehmen nachzudenken, und verlasse das Büro um 18:30 Uhr. Ausserhalb der Arbeit verbringe ich Zeit mit meiner Frau, meinen drei Kindern und meiner Enkelin, die jetzt acht Monate alt ist. Ich treibe ein bis zwei Stunden pro Tag Sport. Ich reise gerne und kehre regelmässig in die Vendée zurück. Ich bin eng mit meiner Heimat verbunden und kenne dort viele Menschen. Ich treffe gerne Menschen. Es ist mir sehr wichtig, die menschlichen Beziehungen in den Vordergrund zu stellen.

 

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?

L.M.: Die intellektuelle Herausforderung. Die Pharmaindustrie ist eine komplizierte Branche. Meine Leidenschaft für Biologie ist ebenfalls gross, und ich halte mich gerne über wissenschaftliche und technologische Fortschritte auf dem Laufenden.

Es ist wichtig, meiner Arbeit einen Sinn zu geben. Wir tragen zu etwas Nützlichem bei: Der Behandlung von kranken Menschen. Ich war selbst neun Jahre lang krank und habe einen Teil meiner Jugend in Krankenhäusern verbracht. Deshalb ist es für mich wichtig, dazu beizutragen, dass sich das Leben der Patienten verbessert.

 

Was reizt Sie an der Zukunft des Unternehmens?

L.M.: Die menschliche Fähigkeit, neue Produkte und Technologien zu schaffen. Ich bin zum Beispiel begeistert von Zelltherapien und denke, dass wir erst am Anfang ihrer Entwicklung und Anwendung stehen.

Ich finde es auch sehr spannend, neue Mitarbeiter zu integrieren, die alle ihre eigenen Persönlichkeiten haben und unterschiedlich denken. Neue Denk- und Herangehensweisen im Team zu haben, bringt neue Ideen und öffnet Türen. Ich möchte, dass meine Kollegen am Aufbau des Unternehmens beteiligt sind. Ich schätze ihre Loyalität und ihr persönliches Interesse. Unser Ziel ist es, bis Ende 2026, 50 Mitarbeiter zu haben.